In einer Zeit, in der Identitäten selbstverständlicher bezeichnet und Kategorisierungen präziser gefasst werden, tut dieses Buch von Elisabeth Wellershaus so gut. Die Journalistin bezeichnet Andere weniger, stellt dafür Abgrenzungen mehr in Frage. Sie erkundet die Fremde in ihrem Alltag – in Freundschaften, Arbeitsbeziehungen, in ihrer Nachbarschaft und Familie. Lesend bin ich gedanklich mit ihr unterwegs, in der Stadt, zwischen den Berliner Bezirken, zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Mal an ihren Orten der Kindheit und Familie, mal in der Oder-Region und auch im Club der Polnischen Versager. “Wo die Fremde beginnt” gibt Anlass zur Hoffnung auf eine Zukunft, wo ein Mehr an Verbindungen möglich ist. 2023 im C.H. Beck Verlag erschienen.
